Sandaale, Wale, Steinbeisser, Dickdorsch und,und……….

 

Island forderte ganzen Einsatz!!!

 

Voller Vorfreude auf große Angelerlebnisse stiegen am 22. Mai 2014 insgesamt 17 Hochseeangler am Vereinslokal  „Zur Motte“ in den Bus und fuhren zum Flughafen nach Düsseldorf, um von dort aus mit dem Flieger das gelobte Angelland Island zu erreichen. Bis Düsseldorf wurden sie vom Reiseleiter Josef begleitet, der aufgrund eines bevorstehenden Krankenhausaufenthaltes diesmal nicht mitkommen konnte.

Am Schalter der zuständigen Airline kam es dann wie bereits 2012 zu den erwarteten Schwierigkeiten mit dem Schalterpersonal, dass, obwohl alle erforderlichen Unterlagen elektronisch in dessen Computer hinterlegt waren, weitere Unterlagen einforderte. Der energische Einsatz des Vorsitzenden führte aber dann doch schnell dazu, dass alle Mitreisenden samt allem Gepäck ohne Beanstandungen abgefertigt wurden.

Nach einem angenehmen Flug wurde die Gruppe gegen 16.00 Uhr in Keflavik von dem Fahrer eines Kleinbusses mit Anhänger erwartet. Schnell wurde das Gepäck im Anhänger verstaut und nach einer kleinen Raucherpause wurde die Fahrt quer durch Island zu den Westfjorden angetreten.

Vorbei ging es an weiten Tälern mit grasenden Islandponys, kantigen Felswänden, hohen Wasserfällen und schneebedeckten Hochplateaus. Nach ca. 7 Stunden Fahrt erreichte man die Westfjorde. Wer allerdings gedacht hatte, dass damit die Fahrt langsam beendet wäre, sah sich arg enttäuscht. Jeder Fjord musste umrundet werden, sodass der Zielort Bolungarvik erst gegen 02.30 Uhr erreicht wurde. Haukur, der Hotelier und Gastgeber, erwartete uns bereits am Vaxxon-Hotel und hieß die Gruppe herzlich willkommen. Nachdem die Zimmer bezogen waren fielen alle todmüde in die Betten und verzichteten größtenteils auf den sonst üblichen Schlaftrunk.

Um 08.00 Uhr versammelten sich alle Angler im Essenraum und nahmen gemeinsam das Frühstück ein. Haukur gesellte sich später dazu erklärte, dass 2 Boote erst zu Wasser gelassen werden müssten und in einem Boot noch ein Ersatzteil eingebaut werden müsse. Dies führte natürlich zu großem Unmut, da die Ankunft der Do-Ma-Angler seit Monaten bekannt war und insoweit  die Boote einsatzbereit gewesen sein mussten.

So konnten erst mittags 2 Boote starten, das 3. Boot war erst am nächsten Tag nachmittags einsatzbereit.

Der erste Tag war insgesamt nicht so erfolgreich, da der Fjord wegen des starken Windes nicht verlassen werden konnte. Fische bis 70 cm wurden massenhaft gefangen, aber die Fischkisten sollten nur mit Fischen über 70 cm gefüllt werden.

Die übrigen Tage wurden allerdings sehr erfolgreich. Im Vorstandsboot wurden allein am Samstag 15 Dorsche über 1m gefangen und in der Eiskiste lagen über 50 Dorsche mit knapp unter 1m Größe. Der eifrigste Angler an diesem Tag war Jürgen Z., der Fisch auf Fisch an Bord zog.

Stephans Boot hatte am Montag einen Traumtag. Während die anderen Boote wegen des doch recht starken Windes im Fjord blieben, wagte er es mit seiner Truppe weiter hinaus und alle fingen starke Fische. Wie die Bilder zeigen, kamen viele Meterdorsche an Bord sowie Steinbeißer von bis zu 7 kg. Rainer und Ralf  freuten sich diebisch über ihre „Muschelknacker“ und Eberhard über seinen schönen Dorsch.

Bagu hatte auch noch sein Fangerlebnis. Ausgerechnet an seinem Geburtstag fing er einen Dorsch von 17 kg bei einer Länge von 1,20 m. Das war mit Sicherheit sein schönstes Geburtstagsgeschenk.

Ein besonderes Erlebnis hatten 2 Boote am vorletzten  Angeltag. Während des Angelns auf den Plateaus am Ausgang des Eisfjordes machte der  Vorsitzende den Bootsführer Bagu auf einen großen Vogelschwarm in ca.1 km Entfernung aufmerksam, der sich unaufhörlich ins Wasser stürzte. Sofort steuerte Bagu das Boot in Richtung Vogelschwarm. Je näher das Boot dem Schwarm kam, umso lauter wurde das Getöse, das Hunderte von Wasservögel produzierten, wenn sie sich kopfüber ins Wasser stürzten. Plötzlich tauchte mitten in der Vogelmasse der kapitale Körper eines Wals auf. Jetzt erkannten die Angler auch das Geschehen. Der Wal scheuchte Tausende von Sandaalen an die Wasseroberfläche, wo sie von den hungrigen Vögeln gierig aufgenommen wurden. Und unter den Sandaalen standen die kapitalen Dorsche und holten sich ihren Teil .

Bagu steuerte das Boot direkt in das Getümmel und schon flogen die Bergmann-Pilker über Bord . Kaum am Grund angekommen wurden sie auch schon von den hungrigen Dorschen attackiert. Alle  Ruten waren sofort krumm. Schöne Dorsche, alle über 10 kg wurden nun über die Reling gehievt. Leider gingen einige Traumfische verloren, da sowohl beim Vorsitzenden als auch bei Friedhelm die starken Meereswirbel aufgezogen wurden. Dirk fing nun auch noch einen Dorsch von über 13 kg und  Friedhelm einen Steinbeißer  von 6,5 kg.

Jetzt steuerte auch das Boot von Dietmar Kubisch den Schwarm an. Schon hingen auch hier kapitale Schuppenträger an den Pilkern und Gummifischen. Lemmi stemmte dicke Dorsche, Jupp und Angelo hielten  große Steinbeißer in die Höhe und auch Bernd, Dietmar und Herbert zogen einen Dickdorsch nach dem anderen über die Bordwand. Es war ein traumhaftes Fischen.

Das  Schönste an diesem Erlebnis aber war es, inmitten eines Schwarmes von kreischenden Wasservögeln zu sein, ab und zu den Wal in unmittelbarer Nähe auftauchen zu sehen und die Straße von Tausenden von Sandaalen unter und neben dem Boot zu beobachten.

Dann tauchte der Wal ab und der Spuk war auf einen Schlag vorbei. Allerdings war dieser Tag noch lange Gesprächsstoff in der Gruppe.

Am letzten Tag wurde noch einmal auf allen Booten gut gefangen und die Beute dann am Nachmittag an der Fischfabrik angelandet.

Nach einem letzten gemeinsamen Essen wurden dann die Koffer gepackt und um 17.00 Uhr sagte die Gruppe dem  Gastgeber Haukur, seiner Tochter und seinem sehr guten mexikanischen Koch auf Wiedersehen und dann ging es wieder mit dem Kleinbus zurück nach Keflavik.

Müde und zerschlagen kamen die Angler am frühen Morgen am Flughafen an. Natürlich gab es dann beim Einchecken wieder Schwierigkeiten. 4 Angler mussten aus ihren Überlebensanzügen die Gaspatronen zurücklassen, obwohl die Airline im Vorfeld den Transport der Patronen im Flieger bestätigt hatte. „Shit happens“.Der Rückflug nach Düsseldorf war dann sehr angenehm und ruhig. Am Flughafen erwartete uns Reiseleiter Jupp mit einem kalten Kasten Bier, so dass die Busfahrt nach Dortmund in guter Stimmung verlief.

Dieser Bericht ist nur ein kleiner Abriss einer tollen Angelreise, die sicher allen in Erinnerung bleibt. Sicher hat es große Unstimmigkeiten mit unserem Gastgeber wegen der Boote gegeben. Aber abgesehen von diesen Problemen war es eine Reise, wo der Eine oder Andere an seine körperlichen Grenzen gegangen ist ob der gigantischen Fischmengen, die dort geangelt werden konnten. Die Bilder beweisen dies eindrücklich!

 

Hol`Gaff

Jürgen Becela